Indy

Autor: Lina Kaiser
Verlag: Ulrike Helmer Verlag
Seiten: 192
Erscheinungsdatum: 10. März 2019
Preis: 14,00€ als broschierte Ausgabe und 11,99€ als eBook

Inhalt

Früher hat Maya von einem Leben als Abenteuerin geträumt, doch nun, mit Mitte zwanzig, steckt sie in einer Sinnkrise. Da steht plötzlich Pia vor ihrer Tür – mit beängstigenden Nachrichten von Noemi, einer gemeinsamen Freundin aus Kindheitstagen. Die Suche nach Noemi führt die beiden jungen Frauen auf verschlungenen Wegen bis nach Rom und zu überraschenden Erkenntnissen …
(Quelle: Klappentext)

Meine Meinung

Zuerst möchte ich mich bei Lina Kaiser und dem Ulrike Helmer Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.

Noemi hinterlässt Pia und Maya einen Brief, der besonders Pia schlucken lässt. Will sich Noemi das Leben nehmen? Ihr Ex-Freund bezeichnet sie als verrückt, da sie sich mit Engeln unterhält. Ihre Tante hält sie für unzuverlässig und sprunghaft. Selbst die WG-Mitbewohner haben keine Ahnung, was mit Noemi ist…was ist mit ihr nur passiert?
Noemi bleibt lange ein sehr undurchsichtiger Charakter, da sie recht wenig zu Wort kommt und man sie als Mensch nicht zu fassen bekommt. Jeder hat scheinbar einen anderen Eindruck von ihr und auch ich bildete mir ein, sie zu kennen. Am Ende lernt man Noemi und ihre Absichten wirklich kennen – eine kleine Überraschung.

Pia hat nach dem Lesen des Briefes sofort Angst um ihre alte Freundin und macht sich auf dem Weg zu der im Brief erwähnten Maya, der ältesten Freundin von Noemi. Während Maya die Dringlichkeit des Inhalts nicht wahrnimmt, versucht Pia sie mit aller Kraft vom Gegenteil zu überzeugen und schließlich machen sie sich gemeinsam auf dem Weg nach Berlin und schließlich nach Rom…
Pia hatte Pläne für´s Leben, doch am Ende hat sie ein Studium und eine Ausbildung abgebrochen – dafür aber ein Au-Pair Jahr und ein Sabbatical Jahr in Indien gemacht. Sie war Animateurin in Italien und arbeitet nun als Kellnerin – Maya lässt das alles stutzig machen, aber Pia ist mit ihrem Leben glücklich und das ist doch das wichtigste.
Pia macht einen netten Eindruck, aber ich hatte auch den Verdacht, das sie mit dem Brief einfach nur übertreibt und zu viel hineininterpretiert. Aber am Ende sollte man es ihr hoch anrechnen, das man sie als Freundin hat und sie sich Sorgen macht. Würde nicht jeder für jemanden tun, den man schon Jahre nicht mehr gesehen hat.

Maya hat eine üble Trennung von Chris hinter sich und eigentlich genug zu tun, das sie nicht einfach mal nach Berlin fahren kann, um eine alte Freundin zu finden, zu der man seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hat. Doch sie lässt sich von Pia überreden, auch wenn sie noch nie viel von dieser gehalten hat. Pia hat sich damals einfach in die Freundschaft von Maya und Noemi gedrängt und plötzlich war alles anders…
Maya wird von allen als etwas anders dargestellt, was ich schade fand. Chris fand ihre Welt zu klein und Pia macht sich über ihren Studiengang lustig – ja, Maya ist halt nicht 0815 wie viele andere, sondern macht das, wozu sie Lust hat und das ist auch gut so.

Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Maya, Pia und Noemi, was einen guten Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.

Von Lina Kaiser hatte ich vor knapp dreieinhalb Jahren schon zwei Bücher gelesen, die mir gut gefallen haben und dementsprechend habe ich mich sehr gefreut, als sie mich gefragt hat, ob ich ihr neues Buch „Indy“ lesen möchte.
Die Geschichte handelt von drei Frauen und einer älteren Freundschaft, die vor Jahren ihren Höhepunkt erreicht hat. Sie haben sich versprochen ihr Leben so zu leben und das zu tun, was sie wollen – es kann viel zu schnell auf einmal zu Ende sein. Danach geht jeder seinen Weg alleine wieder, bis ein Brief sie wieder zusammenführt. Jetzt mag man vielleicht denken, das man schon erahnen kann, wie alles ausgeht. Doch dem ist nicht der Fall – man wird immer wieder durch Kleinigkeiten überrascht.
Wie das Leben halt auch im wahren Leben auch. Wer Lina Kaiser kennt, weiß auch, das sich ihre Bücher auch um Homosexualität drehen, was auch hier wieder eine schön eingefügte Nebenrolle spielt.
Für mich gab es nur einen Kritikpunkt: das Ende – ich hätte mir einen Ausblick in die Zukunft gewünscht. Ich hätte gerne gewusst, ob alle ihr Glück auf Dauer gefunden haben.

🌟🌟🌟🌟 Sterne

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